Aargau
Wegen Pestiziden im Wasser: Kanton ergreift Massnahmen zum Schutz des Trinkwassers

Der Kanton hat einen runden Tisch zum Pestizid Chlorothalonil organisiert.

Drucken
Das Bundesamt für Landwirtschaft verbietet Pflanzenschutzmittel, die das Fungizid Chlorothalonil enthalten. (Symbolbild)

Das Bundesamt für Landwirtschaft verbietet Pflanzenschutzmittel, die das Fungizid Chlorothalonil enthalten. (Symbolbild)

Keystone/CHRISTIAN BEUTLER

Pestizid Das Bundesamt für Landwirtschaft hat am 12. Dezember entschieden, dass Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Chlorothalonil nicht mehr verkauft und eingesetzt werden dürfen. Chlorothalonil wurde seit den 1970er-Jahren gegen Pilzbefall im Ackerbau verwendet.

Abbauprodukte des Pestizids können ins Grundwasser und somit ins Trinkwasser gelangen. Ab einer bestimmten Konzentration kann der Stoff krebserregend und genverändernd wirken.

Im Aargau wird der Grenzwert von 0,1 Mikrogramm Chlorothalonil pro Liter Trinkwasser in jeder achten Gemeinde überschritten. Das zeigte eine Untersuchung des Kantons. Mehrere Trinkwasserfassungen wurden deshalb vorsorglich vom Netz genommen.

Als Sofortmassnahmen habe der Kanton die Kontrollen fokussiert sowie die Weiterbildung und Sensibilisierung der Anwenderinnen und Anwender von Pflanzenschlussmitteln verstärkt, teilt der Regierungsrat mit.

Ausserdem hat er Vertreterinnen und Vertreter regionaler Wasserversorgungen, landwirtschaftlicher Verbände und kantonaler Fachstellen zu einem runden Tisch eingeladen, mit dem Ziel, weitere Massnahmen koordiniert und zielführend anzugehen, damit der Bevölkerung auch in Zukunft gesundheitlich unbedenkliches Trinkwasser zur Verfügung gestellt werden kann und die Substanz nicht mehr ins Grund- und Quellwasser gelangen kann.

Der Kanton werde sich unter anderem auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die Gesundheitsrelevanz von Chlorothalonil und dessen Abbauprodukten nochmals geklärt werde, schreibt der Regierungsrat. Der zweite runde Tisch zum Thema findet im ersten Quartal 2020 statt. (az)